Trotz der heissen Temperaturen versammelten rund 160 Personen bei der Grastrocknungsanlage. Die Teilnehmer wurden in 4 Gruppen eingeteilt und mit dem Velo startete der interessante Rundgang durch das Balger Riet.
Der erste Posten war bei den Drei Brücken, dort informierte Roland Hollenstein Projekt-Ingenieur des Hochwasserschutzprojektes Rheintaler Binnenkanal. Ausführlich erläuterte er die Entstehung des Projektes und dass es die wichtigste Aufgabe war, die Schutzziele des Hochwasserschutzprojektes mit der Ökologie, der Landwirtschaft und Melioration und der Nutzung als Naherholungsgebiet in Einklang zu bringen. Ausserdem betonte er, wie wichtig es war, mit allen Betroffenen rechtzeitig das Gespräch gesucht zu haben. Auch die Anwesenden konnten Fragen stellen und dies wurde rege genutzt.
Weiter ging es zum Tratthof, wo der Wildhüter Mirco Calderara zum Thema Biber referierte. Seine spannenden Ausführungen begannen mit den Gründen für die Ausrottung des Bibers, dessen Fell, Fleisch und Sekret sehr begehrt war. Vor gut 20 Jahren wurde der Biber in der Schweiz wieder angesiedelt. Im Jahr 2005 wurden 85 Biber in 15 Revieren gezählt, bei der nächsten grossen Zählung in den Jahren 2021 /2022 waren es bereits 425 Tiere in 115 Revieren. Im Rheintal ist der Biber, ein eidgenössisch geschütztes Wildtier, sehr verbreitet. Seine Dämme verursachen zum Teil Schäden oder einen grossen Arbeitsaufwand. Mirco Calderara betonte aber auch, dass überall wo sich der Biber niederlässt, die Biodiversität, respektive die Artenvielfalt markant steigt.
Beim dritten Posten wurden die Teilnehmer über die Aufgaben der Melioration informiert. Zu Beginn berichtete der Technische Leiter, Matthias Kreis über die Entstehung das fast 80-jährigen Bauwerks, nur somit konnte die Rheinebene von Sumpf und Riet in trockenes, fruchtbares Land umgewandelt werden. Nebst der Erneuerung und Unterhalt der Drainagen und Pumpwerke, gehört auch das Mähen und Holzen der Böschungen sowie das Einkiesen der Strassen zu den Aufgaben der Melioration. Zur Veranschaulichung des Drainagenetzes war ein etwa 5 Meter langer Graben ausgebaggert. Ein Mitarbeiter demonstrierte anschaulich mit seinem Traktor und Fassanhänger wie die Leitungen gespült werden und beantwortete alle Fragen zum Unterhalt des riesigen Meliorationsnetzes.
Um Pferdehaltung ging es auf dem Sonnenhof bei Hans Nüesch. Die Teilnehmer erfuhren viel Interessantes über seinen neu erstellten Laufstall. Die Pferde werden sorgsam angewöhnt und es wird sichergestellt, dass die Harmonie unter den Pferden rasch hergestellt wird. Die Fütterung erfolgt computergesteuert und kann für jedes Pferd individuell hinterlegt und optimiert werden. So lässt sich beispielsweise auch eine Überfütterung vermeiden. Beim Sonnenhof handelt es sich um einen fortschrittlichen Aktivstall, das heisst die Pferde verfügen nicht nur über ausgedehnte Ruhezonen und überdachte Stallungen, sondern auch über ausreichend Auslauf auf entsprechend vorgesehene und gestaltete Aussenplätze und Weiden. Auch der Zugang zu diesen Bereichen kann dank ausgeklügelter Elektronik für jedes Pferd individuell und passend zugeteilt werden.
Anschliessend waren alle zu Speis und Trank auf dem Sonnenhof eingeladen. Für musikalische Unterhaltung war ebenfalls gesorgt und so fand die Begehung der Ortsgemeinde Balgach einen gemütlichen Ausklang.
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